Wann sollte eine Operation erfolgen?
Operative Bahnadlungsmaßnahmen gliedern sich in zwei Stufen.
Man spricht von „gelenkerhaltenden Operationen", wenn die
Ursache der Arthrose behandelt wird. Das kann zum Beispiel
bedeuten, daß die Achsen eines Kniegelenkes (O-Bein, X-Bein)
oder eines Hüftgelenkes gerichtet werden. Der arthrotische
Krankheitsprozeß kommt dann meist zum Stillstand. Wenn die
Veränderungen noch nicht allzu fortgeschritten waren, kann auch
ein Heilung eintreten.
Die endgültige Therapie der Arthrose ist der künstliche
Gelenkersatz. Dabei können Teile eines Gelenkes oder das
gesamte Gelenk mit allen Gelenkflächen ersetzt werden.
Man spricht dann von einer Teilendoprothese oder einer Totalendoprothese
(TEP).
Die TEP wird am häufigsten am Hüftgelenk durchgeführt und
ist heutzutage fast eine Routineoperation in der Orthopädie und
Unfallchirurgie. Aber auch Kniegelenke werden erfolgreich durch
künstliche Teile ersetzt. Im Bereich der Fingergelenke wird der
prothetische Ersatz noch nicht so häufig angewendet. Die
Entscheidung für einen künstlichen Gelenkersatz richtet sich
nach den angegebenen Schmerzen des Patienten und dem Ausmaß
seiner Bewegungseinschränkung. Da künstlichen Gelenke einem
Lockerungsprozeß ausgesetzt sind und somit nicht ewig halten
(bei Hüftgelenken ca. 15 Jahre), schiebt man den
Operationszeitpunkt so weit wie möglich hinaus. Nach einer
Prothesenlockerung kann aber durchaus eine Protheseersatz
erfolgen.
Das Risiko eines prothetischen Gelenkersatzes ist in erster
Linie die Infektionsgefahr, die in seltenen Fällen zu einer
Entzündung oder Eiterung des Knochens führen kann. Hierbei
handelt es sich um eine sehr ernste Komplikation, die oft eine
langwierige Behandlung nach sich zieht.
Ein weiteres Risiko ist die Gefahr einer tiefen Bein- oder
Beckenvenenthrombose mit nachfolgender Lungenembolie. Auch
hierbei handelt es sich um eine sehr ernste Komplikation, die
durch Frühmobilisation und gerinnungshemmende Medikamente
verhindert werden kann. Deshalb erhalten alle Patienten
entsprechende „Thrombosespritzen" und müssen meist schon
am Folgetag der Operation die ersten Gehversuche machen.